Laut 10 nach 8

Kurz nach unserer 10-Jahres-Feier hat ZEIT Online die Zusammenarbeit mit 10nach8 beendet. Warum erklärt der Chefredakteur Jochen Wegener in seiner Stellungnahme: „Die Autorinnengruppe der Kolumne ‚10 nach 8‘ hat in den vergangenen zehn Jahren mit Hunderten von Texten gesellschaftliche, politische und kulturelle Debatten auf bemerkenswerte Weise geprägt und vorangetrieben. Gleichzeitig hat ZEIT ONLINE seine eigene Berichterstattung in diesen Bereichen erheblich ausgebaut, in die Redaktion investiert und die Vielfalt an Themen sowie Stimmen erweitert, zuletzt etwa durch Neugründungen wie das Politische Feuilleton oder das Ressort Familie. Die Entscheidung, die Kolumne in ihrer jetzigen Form auslaufen zu lassen, bedeutet daher lediglich, dieses regelmäßige publizistische Format nicht fortzuführen. Die Inhalte und Stimmen von ‚10 nach 8‘ bleiben uns jedoch wichtig und willkommen. Wir freuen uns darauf, auch künftig Beiträge der Autorinnengruppe zu veröffentlichen.«
Wir kommentieren diese Stellungnahme nicht, haben stattdessen diesen kollektiven Abschiedstext geschrieben: https://www.zeit.de/kultur/2025-02/feministische-kolumne-frauen-10nach8
Alle Texte werden weiter auf der Seite von ZEIT Online zu finden sein. Und wie es mit uns weitergeht, erfahrt Ihr auch bald.
10nach8, das war: Die poetisch-politisch-polemische Kolumne auf ZEIT Online. Die Redaktion von 10 nach 8 ist ein vielseitiges und wandelbares Autorinnen-Kollektiv, bestehend aus Marion Detjen, Hella Dietz, Heike-Melba Fendel, Annett Gröschner, Lina Muzur, Catherine Newmark, Elisabeth Wellershaus, Caroline Kraft und mir. 10 nach 8 schreiben über 600 Gastautorinnen aus der ganzen Welt. Wir veröffentlichen seit 2013 zweimal wöchentlich Kolumnen. Zuerst unter dem Titel „Ich. Heute. 10 vor 8.“ auf FAZ Online. Seit 2015 als „10 nach 8“ bei ZEIT Online.
Seit der Machtübernahme der Taliban habe ich in diesem Rahmen die „Afghanischen Stimmen“ und Texte von Autorinnen aus Kriegs- und Krisengebieten verantwortet. Dort schrieben eine Reihe von Autorinnen unter Pseudonym über die Situation im Land. Es sind schon über 30 Texte in dieser Reihe erschienen. Über die Redaktionsarbeit mit den Gastautorinnen kommt mein eigenes Kolumnenschreiben zu kurz, aber auch hier finde ich es inzwischen wichtiger, meine Räume zu teilen.
Meine alten Kolumnen:
„Der Bürger im liegenden Kaktus“
„Warum ich die deutsche Einheit im Zirkus feierte – ein Geständnis“
„Abschied vom Homo Oeconomicus“
„Die deutsche Pressefreiheit ist ein Fall für die UN“
„Wenn Frauen mal ein interessantes Leben haben“
„Trauma: Der beste Arzt ist die Gemeinschaft“
„Keine Angst, wir machen das!“
„Wann heißt Nein endlich Nein?“
„Wünschen ist eine politische Kraft“