Teflon

„Hannah liegt in ihrem Bett. Ohne ihren Körper. Ohne Stefan. Ihren Körper hat Stefan mitgenommen, ihr Körper ist ihm gefolgt. Jetzt gehört er ihm. Das einzige, was Hannah noch gehört, ist ihr Mund. Bis auf den Mund ist ihr Körper abwesend. Es ist eine Abwesenheit, die sie nicht als Verlust, nicht als Mangel empfindet, sondern als Versprechen.“
Hannah hat sich in Stefan verliebt und weiß nicht, wohin mit ihren Gefühlen. Bei Klara, ihrer Mutter, jedenfalls findet sie keinen Beistand. Die Mutter hat den Familienalltag mit einer undurchdringlichen „Teflonschicht“ überzogen, um Hannah und ihre ältere Schwester Nora vor dem Leben zu bewahren. Unglücklich verliebt lernt die sehnsüchtige Hannah nun die schmerzhafte Seite des Lebens kennen. Als die ältere Schwester Stefan zur Rede stellt, wird sie selbst ein Opfer seiner Ausstrahlung. Und die Mutter? Ist sie Stefans Charme nicht schon längst erlegen?
Teflon beschreibt die Irrungen und Wirrungen zweier Mädchen auf der Suche nach dem eigenen Körper, nach der Sexualität, nach Selbständigkeit – nach einem Fluchtweg aus ihrer Familie, die Gefühle nicht ausspricht, nicht anspricht, nicht zulässt.

Auf der Shortlist des aspekte-Literaturpreises.

Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 2003.