Copyright: Stefanie Kulisch

Weiter Schreiben ist eine literarische Plattform für Autor*innen aus Kriegs- und Krisengebieten. Seit 2017 übersetzen, illustrieren und publizieren wir auf unserem Onlineportal Lyrik und Prosa aus dem Arabischen, Persischen und Tigrinya – auf Deutsch sowie im Original. Ich habe Weiter Schreiben 2017 mitbegründet und bin seither die Künstlerische Leiterin. 

Wir verbinden exilierte Schriftsteller*innen mit renommierten deutschsprachigen Autor*innen in Tandems und veranstalten gemeinsame Lesungen. Wir tun das, weil das Weiterschreiben, Weitergelesen- und Gehörtwerden für Schriftsteller*innen existentiell ist – und weil wir die Texte als unschätzbare Bereicherung der hiesigen Literaturlandschaft begreifen.

Gegründet, um nach Deutschland geflohenen Schriftsteller*innen die Ankunft im Land und auf dem Buchmarkt zu erleichtern, haben wir von Anfang an auf persönliche Begegnungen und Netzwerkbildung gesetzt. Dieses Netzwerk ist kontinuierlich gewachsen. Wir kooperieren heute mit Literaturhäusern in Deutschland, Österreich, Polen und der Schweiz und mehr als 120 Autor*innen, Übersetzer*innen, Künstler*innen, Fotograf*innen und Musiker*innen aus 12 Ländern. Seit 2019 geben wir zudem einmal im Jahr ein Printmagazin heraus, wir veröffentlichen Podcasts, wir haben eine Anthologie (2018) und ein Hörbuch (2022) herausgegeben und mit (W)Ortwechseln 2020 literarische Briefwechsel initiiert.

Parallel zur medialen Diversifizierung hat Weiter Schreiben auch seinen räumlichen Radius erweitert. 2020 gelang es, den Schwesterverein Weiter Schreiben Schweiz zu gründen. 2021 begannen wir mit Untold – Weiter Schreiben Afghanistan die Zusammenarbeit mit Autorinnen in Afghanistan; 2022 haben wir das transnationale Projekt Weiter Schreiben Mondial mit Autor*innen in Angola, Ägypten, Belarus, Burkina Faso, und dem Iran gestartet.

2022 initiierten wir bei Europa Weiter Schreiben einen literarischen Austausch von Autor*innen im deutschen, französischen und schwedischen Exil, der uns Europa neu denken ließ. Im Dezember 2022 veröffentlichten wir im Projekt Weiter Schreiben Ukraine Briefwechsel zwischen ukrainischen Autor*innen im Exil in Deutschland und deutschsprachigen Autor*innen.


Weiter Schreiben wurde 2018 mit dem The Power of the Arts-Preis ausgezeichnet. 2022 erhielt das Literaturportal den Hermann Kesten-Förderpreis des deutschen PEN. Aleida Assmann hielt die Laudatio.

Pressestimmen:

Ein Porträt von Cornelia Geißler gab es im Mai 2022 in der Berliner Zeitung. 

„Was für ein phantastisches Projekt! Literarisch tätige Menschen schreiben nach der Flucht weiter und beginnen nach dem Ortswechsel neue Wortwechsel mit Autoren hierzulande […] Der Gewinn für die deutschsprachige Literatur ist immens.“

Frankfurter Allgemeine Zeitung, Alexander Košenina

„Das Portal „Weiter Schreiben“ ist seit fünf Jahren eine hervorragende Anlaufstelle für geflüchtete Autorinnen und Autoren und verknüpft sie auch mit der hiesigen Szene.“

Judith von Sternburg, Frankfurter Rundschau

„Seit 2017 bietet die Plattform weiterschreiben.jetzt geflüchteten Autor*innen in Deutschland die Möglichkeit, in ihrer Muttersprache weiter zu schreiben, ihre Texte übersetzen zu lassen und online zu veröffentlichen (…). Eine große Bereicherung für die deutschsprachige Literaturlandschaft!

Anja Höfer, SWR2

„Exil-Schriftstellerinnen und -Schriftsteller kommen im literarischen Austausch mit Tandem-Autoren zu Wort, auf Arabisch,
Persisch, Kurdisch, Paschtu und Deutsch. So wird das Schreiben als Lebensform für sie zu einem Schreiben als Überlebensform, das Weiter-Schreiben verleiht dem Exil eine neue Lebensqualität, im Briefwechselprojekt „(W)Ortwechseln“ etwa entstehen berührende Zeitzeugnisse.“

Münchner Merkur

„Die Berichte in Weiterschreiben, die Erfahrungen von Unter­drückung und Flucht, gehen unter die Haut. Denn diese Berichte wirken hier nicht wie ferne Nachrichten. Hier kommen sie selbst zu Wort, in ihrer eigenen Sprache und Stimme und auf Deutsch: Menschen, die ihr Leben neu beginnen, sich selbst neu finden müssen.“

Oliver Zech, WDR

„In Briefen, Kurzgeschichten und Gedichten erkunden die Autor*innen, wie sich ihr Erleben der Welt in ihr Denken und Schreiben schleicht. Das kann mal schwermütig sein, aber auch ironisch leicht oder surreal verdreht.“

tipBerlin, Thomas Hummitzsch

„Aus der Idee wurde eine echte Erfolgsgeschichte!“

Gesa Ufer, radioeins „Literaturagenten“