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Aus 10vor8 wurde 10nach8

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Aus 10 vor 8 auf Faz.net wurde am 13. Juli 2015 10 nach 8 auf Zeit-Online.

Aus dem Morgen wurde ein Abend. Aus dem Blog eine Kolumne. Wir bleiben politisch, poetisch, polemisch. Wir laden weiterhin großartige Gastautorinnen ein. Wir haben nur jetzt viel mehr Leserinnen und Leser. Wir sind äußerst glücklich!

Die Redaktion besteht nun aus: Annett Gröschner, Marion Detjen, Catherine Newmark, Heike-Melba Fendel, Hella Dietz, Stefanie Lohaus, Mascha Jacobs, Lina Muzur, Ulrike Demmer, Elisabeth Wellershaus und mir.

In den ersten Texten ging es unter anderem um den Yoga-Lehrer als postfeministischen Fetisch, um Europa als Republik, einen Morning Rave, Miniröcke in Marokko und um die Gender Studies, ein Beitrag, der über 800 mal kommentiert wurde. Das ist auch neu für uns…

—05.08.2015

Die ganz große Gelassenheitsübung

Das halbe Jahr, nachdem ein neuer Roman in der Welt ist, ist für mich immer eine ganz große Gelassenheitsübung. Mein Ego zeigt sich in dieser Zeit so struppig wie sonst nie. Ich kann  nur versuchen, offen zu bleiben und weder die schlechten und bösartigen noch die guten und großartigen Rezensionen persönlich zu nehmen. Beides macht mich nervös und beides führt zu falschen Schlüssen. Ich glaube, dass es kaum etwas gibt, das einfacher und direkter zu falschen Schlüssen verleitet als Erfolg und Misserfolg.

Dass ich hier jetzt die großartige Rezension von Tomasz Kurianowicz in der FAZ vom 10. Juni so groß poste, zeigt, dass ich das, was ich verstanden habe, noch nicht ganz verstanden habe:

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Und weil es jetzt auch schon egal ist, kommt die Rezension aus der WELT von Rainer Moritz gleich noch hinterher…

 

 

—12.06.2015

Siri, Katharina und meine Enkel

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Am Freitag fand im me-collectors room in Berlin ein Gespräch zwischen Siri Hustvedt und Katharina Grosse über Frauen in der Kunstwelt statt. Nicola Graef hat moderiert.

Es ging um die Frage, wie wir leben wollen und was wir dafür tun können, dass die Welt sich öffnet, und war das beste, was ich seit Langem gehört habe. Es war intellektuell scharf, überschießend, analytisch, kenntnisreich, lustig, brodelnd, flexibel, sensibel und wahrhaftig weltöffnend. Die Beiden sollten auf Tournee gehen.

Als wir danach noch zusammen essen waren – Sommernacht über den Dächern von Berlin – war endgültig klar: das war einer dieser Abende im Leben, mit dem ich meinen Enkeln auf die Nerven gehen werde.

—08.06.2015

Und dann fragt Herr Kratzert mich nach dem Paradies…

Armin Kratzert hat mich für die Sendung LeseZeichen des Bayerischen Fernsehens an einer Berliner Straßenecke zu meinem Roman befragt: über Sex mit dem Ex, das Paradies und die Frage, ob ich über Katastrophen eher lachen oder weinen muss. Und so wie er mich das alles gefragt hat, musste ich ziemlich viel lachen. Entspannter kann ein Interview nicht ablaufen. Danke, Herr Kratzert mit der tollen Hose!

Und wer gestern Nacht geschlafen oder getanzt hat, statt vor dem Bayerischen Fernsehen zu sitzen, kann sich unser Gespräch als Podcast noch einmal anschauen.

—19.05.2015

… ein ziemlicher Arschtritt

In der letzten Woche hat es Rezensionen geregnet.

„Das perfekte Buch für den Moment, wenn dir deine eigene Ignoranz auf den Keks geht.“ (Lydia Herms, Deutschlandradio Wissen) 

„… ist dieses sanfte, leichte Buch am Ende ein ziemlicher Arschtritt.“ (Margarete Stokowski in der ZEIT-Online) 

Außerdem war „Die Nächte auf ihrer Seite“ Favorit der Woche auf radio 1 samt Interview mit den Literaturagenten.

Der Hessische Rundfunk schrieb: „Das sind sehr genaue und etwas boshafte Milieustudien. Dazu ist Annika Reichs Sprache relativ einfach und zurückhaltend. Sie ordnet sich dem Erzählten unter. Kein großes Pathos also bei den ägyptischen Demonstrationen, keine große Emotionalität in Adas schwierigen Beziehungen.“

Und dann hat Rainer Moritz  in der Literarischen Welt aus Ada noch eine der „Sex wird überschätzt“ – Trendsetterin der deutschen Gegenwartsliteratur gemacht: „So weit sind wir gekommen, so weit haben es Hemmungs- und Tabulosigkeit gebracht. Der übersexualisierte Mensch ist überfordert und zieht die Abstinenz dem liebeszerstörenden Dauergerammel vor. Die Literatur – exemplarisch vertreten durch Ian McEwan, Tex Rubinowitz, Annika Reich, Doris Knecht oder Sibylle Berg – weiß davon bereits ein lautes Lied zu singen und benennt eine gesellschaftliche Entwicklung, von der die meisten noch gar nicht wissen, dass es sich dabei um eine aktuelle gesellschaftliche Entwicklung handelt.

 

—06.05.2015