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Was Brody mit meinen Nächten zu tun hat

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Ich habe Sophie Weigand für ihren Blog „Literaturen“ ein paar Fragen beantwortet. Welches Autorenklischee ich erfülle, was ich machen würde, wenn ich nicht schreiben könnte und wie das mit der Schlaflosigkeit so ist.

Wenn Sie wissen wollen, was Brody aus HOMELAND mit meinen Nächten zu tun hat und warum ich bei Klaviermusik an Matrix denken muss und immer noch auf meine erste Arie hoffe, lesen Sie: Bitte übernehmen Sie, Annika Reich! 

Warum ich Majoran und Maria für unterschätzt halte, bleibt übrigens mein Geheimnis.

—20.02.2015

Habe ich je was gegen Montage gesagt?

Nachtkiste

—18.02.2015

Schleichvorschau
„Die Nächte auf ihrer Seite“
S. 113: Reigen

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»Hoffentlich nimmt er uns überhaupt. Wir haben ja nicht diese massiven Probleme wie die anderen. Wir besprechen dein Sexthema und dann sind wir durch. Dreimal schätze ich«, sagt die Frau. »Drei Sitzungen.«
Der Mann sagt nichts.
Sie gehen durch den Hof. Beide tragen Stiefel.
»Nur das mit dem Peitschen mache ich nicht«, sagt sie jetzt leiser. »Darüber brauchen wir auch da oben nicht nochmal zu diskutieren, nur damit das klar ist. Wenn du kniest, verliere ich den Respekt.«
»Wäre noch geiler«, sagt der Mann.
Sie schenkt ihm einen eiskalten Blick.

Nach einer Viertelstunde kommen sie wieder zurück.
»Hab ich’s doch gesagt, er nimmt uns nicht«, sagt die Frau.
»Du hast es abgebrochen.«
»Ja, und weißt du auch warum? Ich knie nicht vor einem Mann, auch nicht vor dem Herrn Therapeuten.«

—17.02.2015

Schleichvorschau
„Die Nächte auf ihrer Seite“
S. 34: Reigen

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Der Mann hat einen Strauß weißer Tulpen in der Hand, der eng mit weißem Papier umwickelt ist. Er läuft so neben der Frau her, dass ihr Gesicht verdeckt bleibt. Man sieht nur ihre schmalen, grauen Wildlederstiefel, Teile eines enganliegenden Kostüms, die Ausläufer frisch frisierter, kastanienbrauner Haare und einen kleinen, schwarz-weiß gefleckten Hund, den sie anstelle einer Handtasche trägt. Ihr Schritt verrät, dass sie Beachtung gewohnt ist.

Als der Mann kurz stehen bleibt, um sein Telefon auszuschalten, gibt er ihr Gesicht frei. Es gleicht einem kubistischen Gemälde – so sehr sind Wangen, Mund und Augen gehoben und verschoben, aufgeplustert und gezerrt.

Auf den Treppen hebt die Frau, die wie ein Kätzchen aussehen will, das Hündchen hoch und küsst es auf die zitternde Schnauze.
Nach einer Stunde kommt das Paar zurück. Der Strauß ist jetzt zerknautscht, der Kubismus tränenreich.

—10.02.2015

Gleich die zweite Lesung in der autorenbuchhandlung

Annika Reich_Die Nächte auf ihrer Seite

Als Studentin habe ich im Café der Akademie der Künste und im Alten Museum gejobbt. Direkt neben der Kaffeemaschine war der Bücherstand, und an dem standen Marc und Jo. Das war extrem praktisch: wir tauschten Espressi gegen Romane, Croissants gegen Lyrik, Milchschaum gegen Meerschaum.

Marc Iven und Jo Fürst leiten inzwischen zusammen mit dem wunderbaren Christian Dunker die autorenbuchhandlung am Savignyplatz. Und da darf ich gleich einen Tag nach der Buchpremiere, also am 27.2. um 20 Uhr, lesen. Wer im wilden Westen wohnt, oder Freitagabend noch toller findet als Donnerstagabend oder die autorenbuchhandlung verehrt, der sei hiermit herzlich eingeladen!

Karten bitte hier vorbestellen:

http://www.autorenbuchhandlung.com/webapp/wcs/stores/servlet/EventsPageView/Events/Header_2_EMS/18705/4099276460822233274/-3///