Apathie, Apathie

Das hier sind Norbert Niemann, Katja Huber und ich bei einer Zündfunklesung, da war’s noch lustig.
Jetzt schreiben Norbert Niemann und ich im Wechsel für den Zündfunk (BR 2) über den Wahlkampf. Und bei der Apathie, die ich im bisherigen Wahlkampf beobachtet habe, ist mir das Lachen vergangen.
Es wird also höchste Zeit, wieder mit Katja und Norbert auf einer Bühne zu sitzen, bzw. noch besser: höchste Zeit für ein Ende der Politiksimulation.
Den ersten Kommentar können sie hier nachhören: „Leere Schachteln“.
—04.07.2013Hurt or heal

Gestern durfte ich Eva Illouz über Shades of Grey hören und danach mit ihr abendessen (manchmal ist das Leben reich an Güte).
Ich weiß nicht, wem ich lieber gegenüber gesessen hätte! Gut, ja, Johnny Depp und ein/zwei Anderen, die hier nicht verraten werden – aber da Johnny langsam aus dem letzten Loch pfeift und die Anderen nicht verraten werden können, war Illouz doch die N°1 Wunsch-Abendgesellschaft!
Ich hab noch nie eine so eine direkte, durchlässige und leidenschaftliche Denkerin erlebt. In meinem Buch steht jetzt: „To Annika, who knows that words only hurt or heal.“
Auch so ein Satz.
—30.06.2013Durch den Wind in der Schweiz

Gerade habe ich was Schönes gefunden: ein Gespräch, das ich 2010 mit Hardy Ruoss für die Reihe „52 beste Bücher“ im Schweizer Radio über meinen Roman „Durch den Wind“ geführt habe. Eine Frage besser als die andere. Ich weiß noch genau, wie euphorisiert ich aus dem Sender gelaufen bin.
Was mich jetzt beim Hören nach drei Jahren aber doch sehr erstaunt, ist, wie wenig ich auf seine Fragen zur Emanzipation eingegangen bin. Und was mich auch noch erstaunt: dass ich heute das erste Mal nachgeschaut habe, wie er eigentlich aussieht, der Herr Ruoss. Hier ist er, und hier kann man’s Nachhören: Klick.
—12.06.201334 Meter über dem Meer als Hörspiel
Im WDR 5 läuft am Dienstag, den 11. Juni, um 20.05 Uhr „34 Meter über dem Meer“ als Hörspiel.
Ich bin wirklich sehr gespannt, wie Ella und Horowitz klingen, und Ellas Mutter erst!
Als ich das Hörbuch von „Durch den Wind“ das erste Mal gehört habe, war ich erstaunt, wie groß die Diskrepanz zwischen den inszenierten Sätzen und den Sätzen in meinem Kopf waren. „Meine“ Frauenfiguren waren beispielsweise viel freundlicher und witziger als in der Inszenierung. In den Tagen danach habe ich mich immer wieder gefragt, ob ich mich selbst vielleicht auch wesentlich freundlicher und witziger einschätze als die Welt da draußen das tut, und habe inständig nach einer Form gesucht, meine Freunde dazu zu befragen, ohne mich komplett lächerlich zu machen.
Diese Art Rückschluss von meinen Texten auf mein Selbstbild finde ich normalerweise irrelevant und uninteressant, aber durch die Interpretation eröffnete sich ein Raum, in dem solche Fragen auftauchten.
Für mich wird das morgen also aus mehreren Gründen ein aufregender Abend, und meine Freunde werden in den nächsten Tagen dann vielleicht auch wieder den einen oder anderen seltsamen Anruf bekommen.
Bearbeitung: Cornelia Walter
Regie: Petra Feldhoff
Es sprechen: Anne Kanis, Peter Prager, Barnaby Metschurat, Barbara Schöne u.a.
Nach Moos und nach Märchen

Das hier habe ich gerade fünffach von einem Paketboten überreicht bekommen, der aussah wie Patti Smith mit Mütze. Wenn das kein großartiges Omen für ein Buch übers Nachtleben ist!
Die Sammlung ist bei Suhrkamp erschienen und handelt u.a. von Moos und Märchen, Menschenfischern, Mülltüten, Maulbeeren und einem Hegelator. Meine Erzählung sucht das Berghain und findet Jessica 800. Marc Fischer stand auch „Vorm Berghain“ – ich werde ich jetzt gleich mal lesen, was er da zu suchen hatte.
Nächsten Freitag lesen Jenni Zylka, Imran Ayata, Bernd Cailloux und ich unsere Geschichten vor, moderiert von Dirk Knipphals. Anschließend spielt Doctorella. Kommt Ihr?
—17.05.2013